Sommergrippe und Reisediarrhoe

23. Juli 2021

Wer in den Sommerurlaub verreist, möchte diesen unbeschwert genießen können. Leider können uns dabei bestimmte Erkrankungen einen Strich durch die Rechnung machen. Die beiden häufigsten schauen wir uns an.

 

Sommergrippe

Die Sommergrippe ähnelt in ihren Symptomen der bekannten Herbst- bis Wintergrippe, wird aber durch andere Virenstämme ausgelöst. Verursacher sind die Enteroviren und noch konkreter ihre Untergruppe der Coxsackieviren. Ihren Namen hat die Erkrankung, weil sie fast ausschließlich im Sommer bis Frühherbst auftritt. Ihre Symptome sind weniger stark ausgeprägt, sie ähneln denen einer kleineren Erkältung. Daher dürfen Betroffene auf eine Ausheilung nach wenigen Tagen hoffen. Coxsackieviren vermehren sich im Darm, werden per Schmierinfektion aufgenommen und über den Stuhl ausgeschieden. Eine Ansteckung per Tröpfcheninfektion wie bei der normalen Grippe ist äußerst selten. Die Inkubationszeit einer Sommergrippe kann bis zu 14 Tage betragen, was Urlaubspläne durchkreuzen kann: Die Erkrankung, die schon vorher im Körper schlummerte, bricht vielleicht erst mitten im Urlaub aus. Bei schwereren Verläufen ist eine ärztliche Konsultation zu empfehlen, weil Enteroviren auch schwerwiegendere Erkrankungen wie Hirnhaut-, Mandel- und Herzmuskelentzündungen auslösen können.

Reisediarrhoe

Hierbei handelt es sich um eine Infektion im Gastrointestinaltrakt, deren wichtigstes Symptom durchaus heftiger Durchfall ist. Auslöser sind toxinbildende Bakterien, die sich vor allem im tropischen Klima schnell vermehren, weshalb die Krankheit dort häufiger auftritt. Kinder und relativ junge Erwachsene sind bei einer Inzidenz bis zu 50 % eher gefährdet. Die Erreger sind enteroaggregative und enterotoxische Escherichia coli (EAEC und ETEC), die sich an Salmonellen und Shigellen binden können. Auch Rota- und Noroviren lösen manchmal eine Reisediarrhoe aus, dies wird unter anderem auf Kreuzfahrtschiffen beobachtet. Die Symptome sind neben Durchfall auch starke Blähungen, Bauchschmerzen und Erbrechen. Es gibt dagegen Medikamente (Antidiarrhoika), wobei der Körper die Erreger auch von selbst über den Stuhl ausscheidet und damit die Erkrankung nach spätestens fünf Tagen abklingen sollte. Die beste Vorsorge dagegen ist strikte Hygiene und Vorsicht beim Verzehr von Lebensmitteln etwa von freien Märkten in Asien und Afrika.

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